Ich war acht Jahre im Ehrenamt als Hospiz-Begleiterin tätig. Eine wichtige Zeit in meinem Leben nach dem Tod meines Vaters, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Die intensive Ausbildung dauerte 1 Jahr mit einem zwei monatigen Praktikum im Alten- und Pflegeheim.

Es war eine authentische Selbsterfahrungs-Lebensschule, die mir meine Sicht auf mein bisheriges Leben verändern hat.

Das Leben findet nur im jetzigen Moment statt und nicht in der Vergangenheit oder der Zukunft. Im Sterben fallen alle Illusionsfassaden und das Leben wird authentisch. Der Moment wird einzigartig, da das Ende bevorsteht. Jede Geste, jedes Wort und jede Berührung kann ein Abschiedsgruß auf nimmer Wiedersehen sein. Die Sterbebegleitungen waren für mich, wie aktive Meditationen. Die Zeit spielte keine Rolle mehr - die Uhr tickte langsamer am Bett eines Sterbenden und meine Wahrnehmung für das Wesentliche wurde geschult.

Ich danke jedem Menschen, der mir begegnet ist, ob als Sterbender, als Angehöriger oder als Pfleger/in. Wir haben uns gegenseitig Wertschätzung, Würde und Liebe entgegen gebracht.

Ich danke den starken, liebevollen und mitfühlenden Frauen und Männern, die ich in dem Hospizverein Meldorf kennengelernt habe.

Die Erlebnis-Studium-Reise, z. B. nach Bergisch-Gladbach zum Bestattungshaus Pütze-Roth, war für viele von uns ein Paradigma Wechsel. Wir haben neue außergewöhnliche Abläufe zu bisher festgefahrenen Themen rund um die Bestattung kennengelernt. 

Mit einem meiner Lebenssprüche verabschiede ich mich und wünsche allen Menschen, die diesen Text lesen eine gute Lebenszeit voller Begeisterung mit einem "JA" zum eigenen Leben.
NUR DIE VERÄNDERUNG HÄLT MICH AM LEBEN!!!

In Liebe-Lynoos

Ursula LoeSoome